Texte zum Künstler und seinen Arbeiten

GaleristInnen, KünstlerkollegInnen und WeggefährtInnen haben über Ernst Zdrahal und seine künstlerische Arbeit geschrieben. Bei zahllosen Ausstellungen haben Persönlichkeiten, wie Dr. Isabella Ackerl, Ulrich Gansert, Vittigo Keller, Joachim Lothar Gartner, Mag. Hubert Thurnhofer und viele andere gesprochen. Etliche der Texte liegen leider nicht mehr schriftlich vor, einige finden Sie im Anschluss.

ARCHITEKTUR – LANDSCHAFT – Architekturzitate als Landschaftsstrukturierung

Ernst Zdrahals Arbeiten manifestieren eine kritische Auseinandersetzung mit einer vom Menschen strukturierten, be- und verbauten Umwelt, die nach strengen gesetzlichen Vorschriften funktionieren muss. Mittelpunkt bildet die „verkehrgeregelte“, also für den Verkehr geregelte Landschaft mit ihren beschnittenen Bergen, durchbohrten Erdböden und den in Zwingern verbannten Tieren
Ein Text von Ulrike Gaisbauer

Mag. Dr. Wittigo Keller zu Ernst Zdrahals Mumienwerk

Mumien, als Körper für die Ewigkeit gesehen und auch als solche gedacht/betrachtet, durchziehen Geschichte als auch Territorien rund um die Welt. Wir kennen Kulturen - wie etwa die altägyptischen Dynastien - deren Lebensinhalt alleine darin bestand, das diesseitige Leben als Vorbereitung für ein Jenseitiges zu betrachten. Dafür war es notwendig, diffizile Rituale und Techniken zur Erhaltung der Verstorbenen zu entwickeln. Wir wissen demgegenüber von Moorleichen, denen eine natürliche Mumifizierung zugrunde liegt im Gegensatz zu höchst komplizierter Konservierungs- und Präparationstechnik, die heute im Plastinationsverfahren eines Gunther von Hagens gipfelt und in seiner Präsentation "Körperwelten" längst spektakulären Einzug in die Kunstszene gehalten hat.
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"Imaginäre Räume" von Mag. Hubert Thurnhofer

Wer eine Landschaft malt muss von der Landschaft ausgehen. Aber er darf nicht bei der Landschaft stehen bleiben. Viele Kunsttheoretiker meinen, die Farbfotografie habe der Landschaftsmalerei und der realistischen Kunst insgesamt ihre Existenzberechtigung entzogen. Doch die Frage, was sehen wir, wenn wir eine Landschaft betrachten, ist heute genauso aktuell wie in früheren Jahrhunderten. Und keineswegs durch das Abbild einer Fotografie endgültig beantwortet.
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Dr. Alexandra Rainer zu Zdrahals Sargbemalungen

Sargbemalungen sind keine Modeerscheinung des 21. Jahrhunderts. Allein in Wien gibt es in vielen Grüften wie der Augustinergruft, der Franziskanergruft und der mit Führungen zugänglichen Michaelergruft bemalte Särge. Dabei handelt es sich um barocke Särge aus dem 18. Jahrhundert!
Sich den Sarg nach eigenen Wünschen gestalten zu lassen war ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung auf den Tod. Die Motive auf den Särgen zeugen noch von tiefer Frömmigkeit mit Kreuzesdarstellungen und Engeln und der Bewusstmachung der Vergänglichkeit durch Sanduhren, das verrinnende Leben anzeigend oder verlöschten Lebenskerzen. Die barocken bemalten Särge veranschaulichen damit ein Stück Leben im Wien des 18. Jahrhundert und zeigen, dass sich die Menschen der Barockzeit sehr wohl mit dem Tod auseinander setzten.
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Zerfall und Wiederzusammensetzung von Michael Diessner

Den Bildern Ernst Zdrahals aus dem Zyklus "Die Mumien von Palermo" liegen Fotoarbeiten des Kubaners Jesse Fernandez zugrunde. In dem Fotoband "Les momies de Palerme" - erschienen 1980 im Verlag Editions du Chêne - entdeckte der Künstler die beeindruckenden und zugleich irritierenden Fotos mumifizierter Menschen. Die Abbildungen zeigen Frauen und Kinder, Ärzte, Priester und Künstler, zum Teil noch zurückreichend bis in das 16. Jhdt. Das Thema Tod, festgehalten in den einzigartigen Fotografien, inspirierte ihn zu diesem und späteren Bilderzyklen.
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