Alpenzyklus

Kunst ist so vielschichtig wie der Mensch, seit jeher aber Reflexion und Spiegelbild, sagt Ernst Zdrahal, und hält dem Betrachter einen Spiegel vor. Natur und Zivilisation können da schon mal in ein starkes Spannungsverhältnis geraten. Er lotet die Konflikte zwischen Natur und Kultur aus. Typisch dafür ist das Bild "Alpenterrasse mit Touristen" aus seinem Alpenzyklus. Schroffe Felsen, dazwischen eine Terrasse mit Sonntags-Touristen, die wie im Theater, erste Reihe fußfrei, den Blick in die Ferne schweifen lassen. Den satten rot-orangen Farben zufolge schauen sie sich den Sonnenuntergang an, es könnte aber auch eine künstliche Lichtinstallation sein, die den Sonnenuntergang simuliert. Räume, die sich die Natur erobert hat, werden überhöht von Räumen, die sich die Zivilisation erobert hat. "Bei der Konfrontation der Naturlandschaft mit der vom Menschen kreierten Architekturlandschaft soll keine klare Kampfsituation entstehen, sondern es zeigen sich vielmehr in oft sehr ästhetischem Nebeneinander zwei entgegengesetzte Prinzipien und deuten auf die Gefahr ihrer Annäherung hin. Die menschlichen Konstruktionen wirken für sich beeindruckend, oft sehr reizvoll in ihren geometrischen, linear entfalteten Strukturen - grotesk wird ihr Erscheinen erst im Zusammenhang mit einer in sich geschlossenen Landschaftsumgebung, die eine gänzlich andere Ordnung aufweist", schreibt Dagmar Chobot, Kuratorin der Ausstellung "landscape contemporary".
Aus "Imaginäre Räume" von Mag. Hubert Thurnhofer

Eine erste Auswahl - weitere Arbeiten folgen in Kürze: