Ernst Zdrahal | Pop-Art | The Bright Side of Life

Ausstellung

Pop-Art | The Bright Side of Life

ALBERTINA klosterneuburg

Kunstgeschichtlich ist die Pop-Art die Reaktion auf die Abstraktion in der Malerei, den vermeintlichen Endpunkt ihrer Entwicklungsgeschichte. Mit Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Mel Ramos und Alex Katz tritt das Gegenständliche in der Kunst wieder machtvoll in Erscheinung: nicht als „Nachahmung“ (Mimesis) der Natur, sondern als „Aneignung“ (Appropriation) von bereits existierenden Bildern. Ob Fotos oder andere Bilder aus Zeitungen, Comics, Illustrierten oder Werbeanzeigen: Jede Person, jeder Gegenstand wird zur Ware, zum Fetisch, zur Celebrity, zum Konsumobjekt.
Die österreichische Pop-Art kommt von ähnlichen Voraussetzungen her, geht aber einen von der US-amerikanischen Urform unabhängigen, eigenständigen Weg: voller Witz und spielerischer (Selbst-)Ironie.
Text: ALBERTINA klosterneuburg (Auszug)

Ernst Zdrahal ist mit mehreren Werken der 1960er-Jahre vertreten.

Ort

An der Donau-Au 1, 3400 Klosterneuburg

Dauer und Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist ab 10. APRIL, Donnerstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 geöffnet.

Am ersten Eröffnungswochenende, am 13. und 14. April, haben alle Interessierten die Möglichkeit, das neu eröffnete Museum bei freiem Eintritt kennenzulernen.
Darüber hinaus gibt es am Samstag und Sonntag neben dem freien Eintritt auch kostenlose Führungen. Anmeldung ist dafür keine erforderlich: first come, first served. Das ganze Wochenende über gibt es für Kinder und Erwachsene gleichermaßen das offene Atelier, bei dem unterschiedlichste künstlerische Techniken kostenlos ausprobiert werden können.

Angela Stief, Direktorin der ALBERTINA MODERN zu Ernst Zdrahal

Ende der 1960er-Jahre entwirft der österreichische Künstler Ernst Zdrahal eine Serie von verschiedenen Figurationen, für die der Künstler die Umrisse von Körpern und Gegenständen aus Holzfaserplatten ausschneidet. Diese Cut-Outs schichtet er in mehreren Ebenen übereinander und bemalt die Assemblagen mit bunten Druckerfarben auf Ölbasis. Er präsentiert die abstrahierten und emblematisch wirkenden Reliefs an der Wand oder gestaltet sie so, dass sie beidseitig ansichtig sind und installativ im Raum stehen. In der Fliehende durch- bricht eine Figur den Rahmen und damit „die Wand“ zum Betrachter, überschreitet die Grenze des illusionistischen Bildgefüges. Thematisiert wird die Unterscheidung zwischen Kunst und Wirklichkeit, künstlichem und realem Raum. Starke perspektivische Verzerrungen wie in Jäger I, der mit winzigem Kopf, Sonnenbrille und riesigen Füßen dargestellt ist, sind typisch für Zdrahals Werkserie. In der Tradition von Ernst Mach setzt sich der Künstler mit Fragen der Wahrnehmung sowie der Verschmelzung von Mensch und Maschine auseinander. Inspiration liefert ihm der Alltag und die Popkultur, Konsumartikel, Zeitschriften und Filme wie Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum.
Bekannt wird Ernst Zdrahal, der an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr und Versuchsanstalt in Wien studiert, auch für sein grafisches Werk. Es entstehen, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Schriftsteller Manfred Chobot, Illustrationen für Kinderbücher, eine Kriminalanthologie und ein Prosabuch.